Unsere Freundschafts- und Traditionssängerschaft:

Münchner Akad. Sängerschaft Alt-Wittelsbach


Die Sängerschaft ist am 18. Oktober 1903 aus einem Stammtisch in München studierender Sängerschafter, hauptsächlich aus dem mitteldeutschen Raum, hervorgegangen und gab sich, nach allerhöchster Genehmigung durch das bayerische Königshaus, den Namen "Wittelsbach".
Da der Altherren-Verband die große Fechtbegeisterung der rasch erstarkenden Aktivitas nicht mittragen wollte, trat diese 1911 geschlossen zur Turnerschaft (heute Coburger Convent) über, wo sie allerdings bald ruhmlos unterging und aus dem Münchner Couleurleben verschwand. Die damals von ihnen auch mitgenommene kostbare Fahne konnte erst nach vielen Jahren durch Gerichtsentscheid wieder zurückgeführt werden. Durch glückliche Fügung hat sie die Bombennächte des II. Weltkrieges überstanden und hängt heute als Jugendstiljuwel auf dem Haus der Prager Universitäts-Sängerschaft BARDEN zu München.

Die Fahne von 1903

 

Vorderseite der Altwittelsbachfahne von 1903 mit Wahlspruch

Vorderseite: Name der Sängerschaft und Wahlspruch
Rückseite der Altwittelsbachfahne von 1903

Rückseite: Fahrender Student und Blick auf München



Nach diesem einschneidenden Ereignis konnte die Altherrenschaft erst 1914 die Neugründung einer Aktivitas in die Wege leiten, nun als Sängerschaft "Alt"-Wittelsbach. Kriegsbedingt kam es jedoch erst ab 1919 zu einer echten Belebung des Aktivenbetriebes, der nur 17 Jahre andauern sollte bis zum zwangsweisen, allen deutschen Korporierten verordneten Verbot durch die Nationalsozialisten. Im Münchner Korporationsleben konnte diese junge Aktivitas durch viel beachtete Chorauftritte und einen äußerst regen Fecht- und Sportbetrieb einen festen und hoch anerkannten Platz behaupten. Leider verlor die Sängerschaft in einem Luftangriff auf München und auf ihr Couleurlokal nahe des Hofbräuhauses ihr gesamtes Hab und Gut mit fast allen schriftlichen Unterlagen. Das letzte Mitgliederverzeichnis von 1934 zählte 156 Alte Herren, aktive und inaktive Burschen, sehr viele aus den mittel- und norddeutschen Gauen stammend und dort auch wieder sesshaft geworden.

74. Stiftungsfest der Alt-Wittelsbacher 1977 74. Stiftungsfest in Goslar 1977 mit 45 teilnehmenden Alt-Wittelsbachern

Erst 1953 kam es im Rahmen des 50. Stiftungsfestes zu einem großen Wiedersehensfest. Schon bald begannen sehr kontrovers geführte Debatten über die Wiederaufnahme eines Aktivenbetriebes. Da sich aber seit 1948 in München die ehemalige Prager Universitätssängerschaft BARDEN mit einer großen Altherrenschaft etabliert hatte, wurde darauf verzichtet und stattdessen mit dieser 1956 ein Freundschaftsabkommen unterzeichnet. Darin wurde die Aktivitas der Barden verpflichtet, die Tradition der Alt-Wittelsbach zu wahren. Im Gegenzug erhalten die Chargierten während ihrer Amtszeit das Band der Alt-Wittelsbach verliehen, mit dem späteren Recht auf Antrag als Vollmitglieder in den AH-Verband der Alt-Wittelsbach aufgenommen zu werden.
100 Jahre Altwittelsbachplakat Am 18. Oktober 2003, exakt an ihrem Gründungstag, konnte die Sängerschaft mit einem glanzvollen Kommers im Münchner Hofbräuhaus ihr 100. Stiftungsfest feiern. Bis heute ist die Alt-Wittelsbach ein eigenständiger AH-Verband in der "Deutschen Sängerschaft" (DS Weim. CC) und Mitglied in der W.I.G (Weimarer Interessensgemeinschaft deutscher und österreichischer Sängerschafter).

 

Kontakt: AHx der Alt-Wittelsbach Herr Alfred Fischer - alfr.fischer@gmx.net